Worin für mich der Reiz bestand, mich Seite für Seite durch die kleinen mit Sprechblasen verzierten Bildchen zu gucken, habe ich damals wahrscheinlich selber nicht verstanden. Es war halt ein unglaubliches Vergnügen. Und genau das ist es heute auch noch. Toni, Hauptfigur in dem hier vorgestellten Comic von Philip Wächter, zeigt uns auf das Schönste, dass Witz und Spannung sich stets aus dem unmittelbaren Zusammenspiel von Bild und Wort ergeben. Tonis Wunsch nach den blinkenden Fußballschuhen, die auf sämtlichen Plakaten in der Stadt das fußballbegeisterte Kinderherz höher schlagen lassen, ist so allumfassend, dass er einiges auf sich nimmt, um den Wunsch Realität werden zu lassen. Das nahende Weihnachtsfest ließe zwar hoffen, aber Mutter und Opa schwören dem Konsum ab. Nun ist also Geldverdienen angesagt. Mit Feuereifer und unerschütterlichen Optimismus sucht Toni nach Möglichkeiten, sein Sparschwein zu füllen. Fünf Mal heißt es leider: \\\"Wie gewonnen, so zerronnen.\\\" Alle Versuche, den erforderlichen Betrag zusammenzubekommen, scheitern. Zwar ist das Austragen von Werbezetteln durchaus lukrativ, aber wenn man am Ende die Freunde einspannen muss, um pünktlich fertig zu werden, erwarten die natürlich eine Gegenleistung. Zehn Portionen Fritten schlagen da mit einem deutlichen Minus zu Buche. Was bleibt, ist der Mehrwert der Erkenntnis - und davon trägt Toni sehr viel nach Hause. Ganz ohne den erhobenen Zeigefinger. 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In jedem einzelnen Fall zeigen Karin Gruß und Tobias Krejtschi anhand von Alltagssituationen in einer unmittelbaren und klaren Bildersprache untermalt mit maximal zwei prägnanten Sätzen, dass es nicht nur um den Respekt- und würdevollen Umgang miteinander geht, sondern auch darum, sich zu positionieren, aktiv zu werden, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das Buch erfordert und verdient eine intensive rezeptive Auseinandersetzung. 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